02/03/2012

Grenzgänger II

Nächster Termin:

 Stadt : (Kunst+Wissenschaft) = ?
Kooperationsformen von Kunst und Stadtforschung

23.05.2012 
 
Ort: Mohrenstraße 41, Raum 415 Zeit: 19:00 Uhr

Impuls: KUNSTrePUBLIK und Prof. Dr. Susanne Hauser

Moderation: Martin Schwegmann (GSG)



Philip Horst, Harry Sachs und Matthias Einhoff (KUNSTrePUBLIK) werden aus Ihrer künstlerischen Praxis als Grenzgänger im wahrsten Sinne berichten: Entlang der Grenzen von Kunst und Kommerz, Politik und Polemik, Illegalität und Legalität zeigen sie den Weg zu interdisziplinären Ansätzen zwischen Stadtforschung und Kunst. Das von KUNSTrePUBLIK initiierte Zentrum für Kunst und Urbanistik (ZKU) hat sich zum Ziel gesetzt, diese Ansätze umzusetzen und zu vertiefen. Prof. Dr. Susanne Hauser (UDK) wird aus Sicht der Wissenschaft mögliche Schnittflächen beleuchten und diskutieren. 


 
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21.03.2012 Gefühlte Stadt - gefühlte Schrumpfung?
– Phänomenologische Perspektiven auf (schrumpfende) Städte

Ort: Mohrenstraße 41, Raum 415 Zeit: 19:00 Uhr

Impuls: Lars Frers und Tore Dobberstein (complizen Planungsbüro

Moderation: Martin Schwegmann (GSG)

Konzeption: Inga Haese und Martin Schwegmann 

Schrumpfende Städte werden von allen Seiten beforscht - immer mit dem Hinweis, dass Schrumpfen endlich positiv bewertet werden muss (z.B. "Shrink Smart!"). Aber was macht das Abwesende eigentlich mit der Stadt und den Menschen? Häuser, die dem Erdboden gleichgemacht wurden, Geschäfte, die leerstehen oder Hafenbecken, die verwaisen… Diese Leerstellen müssen mit Sinn gefüllt werden. Und aus der Notwendigkeit des Füllens bezieht das Abwesende seine Kraft: Das, was fehlt, wird mit den Erinnerungen und Emotionen derer angefüllt, die es vermissen. Wird die schrumpfende Stadt so zu einem Ort, dessen Fülle aus jenem schöpft, die ihn erfahren haben - und zu einem Ort, der leer bleibt, wenn keine Erinnerungen und Emotionen mit ihm verknüpft sind?
Lars Frers will mit seinem Beitrag "zurück zu den Sachen selbst“ (Husserl). Er gibt einen Überblick über phänomenologische Stadtforschung und subjektives Raumerleben. Tore Dobberstein schildert seine Erfahrungen über Interventionen in schrumpfenden Städte aus der Perspektive des Praktikers. Complizen Planungsbüro (Halle/Berlin) hat insbesondere Erfahrungen gesammelt in der Umnutzung bestehender und oftmals leerstehender Architekturen und Stadtflächen (sportification).

Zum Nachlesen:
- Frers, Lars/ Meier, Lars (Hg.): Encountering urban places: visual and material performances in the city,     Aldershot : Ashgate, 2007
- sowie Frers, Lars: Einhüllende Materialitäten: Eine Phänomenologie des Wahrnehmens und Handelns an Bahnhöfen und Fährterminals, Bielefeld: Transcript, 2007
- Brandl, Anne: Die gelebte Stadt. Phänomenologische Lesarten, in: Heike Herrmann (Hg.): RaumErleben. Zur Wahrnehmung des Raumes in Wissenschaft und Praxis, Budrich Verlag, 2010, S. 189-198.
- Hasse, Jürgen/ Kozljanič, Robert (Hg.): Gelebter, erfahrener und erinnerter Raum. V. Jahrbuch für Lebensphilosophie 2010/2011, München 2010
- Zum Wittenberge-Projekt, speziell zum Kooperationsprojekt mit der Agentur Kriwomasow: www.archivdesumbruchs.de;
- Runge, Christina: Archiv des Umbruchs. Eine dokumentarische Recherche, in: Bude, Heinz u.a. (Hg.): Überleben im Umbruch. Am Beispiel Wittenberge: Ansichten einer fragmentierten Gesellschaft, Hamburg: Hamburger Edition 2011, S. 290 - 296
- Oswalt, Philip (Hg.): Schrumpfende Städte, Band 2, Handlungskonzepte, Ostfildern-Ruit: Hatje Cantz, 2006, S.350 ff.